Alles beginnt mit dem ersten Schritt ...

Der Jerusalemweg ist der weltweit längste Pilgerweg und Friedensweg!

Der Jerusalemweg verbindet Religionen und Völker in einem einzigartigen Friedensprojekt.

Der Jerusalemweg steht für gegenseitige Anerkennung und Toleranz.

JERUSALEM WAY / AL-QUDS WAY / JERUSALEMWEG / CAMINO DE JERUSALÉN / CHEMIN DE JÉRUSALEM / KUDÜS YOLU / VIA GERUSALEMME

 

>>> Walking together – across borders, towards peace <<<

 

Die Liebe, die stärkste Kraft des Universums, durchdringt, durchlichtet alles und baut Brücken zwischen allen Menschen! Pilgern schafft Offenheit für Begegnungen, baut Vorurteile sowie Ängste ab und stärkt das Vertrauen – das Urvertrauen! Die vermeintlichen Grenzen zwischen Völkern und Religionen können von einzelnen Menschen in Liebe und gegenseitigem Respekt überbrückt werden.

 

"Geh in Frieden, als Brücke zwischen den Völkern."
(Jerusalemweg-Spirit)

Balkannroute

Der Gesamtverlauf der Balkanroute des Jerusalemwegs knüpft an die großen Linien der Geschichte an: Von Budapest führt der Jerusalemweg die Donau entlang nach Mohács, wo er das Dreiländereck von Ungarn, Kroatien und Serbien erreicht. Hier befindet sich eines der bedeutendsten Schlachtfelder Europas: Am 29. August 1526 erlitten die ungarischen und europäischen Truppen eine vernichtende Niederlage gegen Sultan Süleiman den Prächtigen. König Ludwig II. fiel in der Schlacht, das mittelalterliche Ungarn zerfiel, und weite Teile kamen unter osmanische Herrschaft. Mohács wurde zum Symbol nationaler Tragödie. Heute erinnert ein großes Mahnmal und Gedenkpark an die Opfer. Im Jahr 2026 jährt sich die Schlacht zum 500. Mal – eine Gelegenheit, diesen Ort neu als Station des Friedens und der Versöhnung im Rahmen des Jerusalemwegs zu deuten.

 

Hier berührt der Weg kurz das kroatische Territorium und führt in die östlichste Stadt Kroatiens, Ilok. Dort erhebt sich das Franziskanerkloster mit dem Grab des heiligen Johannes von Capistran, eines großen Franziskaners und Predigers des 15. Jahrhunderts, der in der Schlacht bei Belgrad 1456 eine bedeutende Rolle spielte. Damit besitzt auch Kroatien einen geistlichen Ankerpunkt am Jerusalemweg, bevor die Route über die Donau nach Serbien weiterzieht.

 

In Novi Sad thront die mächtige Petrovaradin-Festung, eines der größten und am besten erhaltenen Bastionswerke Europas, im 17. Jahrhundert militärisch von höchster Bedeutung. Wenige Kilometer weiter liegt Sremski Karlovci, wo die symbolträchtige Friedenskapelle am Ort des Friedensvertrags von 1699 steht. Dort wurde zwischen den Osmanen und den europäischen Mächten der Vertrag von Karlowitz geschlossen – ein Wendepunkt der Geschichte. Zugleich wurde hier erstmals an einem runden Tisch verhandelt, damit keine Seite Vorrang erhielt. Dieses Prinzip, das heute weltweit als Sinnbild für Dialog und Gleichberechtigung gilt, hat seinen Ursprung genau an dieser Stelle. Der Jerusalemweg verknüpft diesen Ort damit unmittelbar mit der Idee von Verständigung und Frieden.

 

Weiter donauabwärts erreicht der Weg Belgrad, das antike Singidunum, wo Donau und Save zusammenfließen. Schon in römischer Zeit begann hier die berühmte Via Militaris (oder Via Diagonalis), die über Niš, Sofia und Plovdiv bis nach Konstantinopel führte. Bis heute prägt die mächtige Festung Kalemegdan das Stadtbild – mit Spuren von Römern, Byzantinern, Osmanen und Habsburgern sowie dem Türbe des osmanischen Großwesirs Damat Ali Pascha (†1716). Zugleich erhebt sich hier die monumentale Kirche des Heiligen Sava, die größte orthodoxe Kirche der Welt und eine der größten Kirchen überhaupt. So vereint Belgrad am Jerusalemweg Antike, Mittelalter, Islam und Orthodoxie auf engstem Raum.

 

Von dort folgt der Jerusalemweg ein Stück der Save, bevor er durch Zentralserbien zieht. Der klassische antike Hauptkorridor verlief über das Morava-Tal nach Süden, doch der Jerusalemweg nimmt hier bewusst einen anderen Weg: Er folgt dem Ibar-Tal, über Raška, das historische Kernland und die Wiege des mittelalterlichen Serbiens. Dabei trifft er auf die berühmte serbische Klosterstraße mit ihren spirituellen Zentren, darunter das bedeutende UNESCO-Welterbe Kloster Studenica sowie das nahegelegene Kloster Ži?a, in dem die serbischen Könige gekrönt wurden. Weiter südlich berührt der Jerusalemweg auch das eindrucksvolle Kloster Gra?anica, das zum UNESCO-Welterbe „Mittelalterliche Monumente im Kosovo“ zählt.

 

Ein besonderes Symbol begegnet uns in Mitrovica, wo der Jerusalemweg bewusst die bekannte Friedensbrücke über den Ibar quert – eine Brücke, die lange Sinnbild für Trennung und Konflikt war und heute als starkes Zeichen für Versöhnung und Dialog gilt. Wenige Kilometer weiter erreicht er Vushtrri (Vushtrria), wo eine der ältesten osmanischen Steinbrücken des Balkans aus dem 15. Jahrhundert steht. Kurz darauf folgt das historische Amselfeld (Kosovo Polje), Schauplatz der berühmten Schlacht von 1389, in der sowohl Fürst Lazar von Serbien als auch Sultan Murad I., der einzige im Feld gefallene osmanische Sultan, ihr Leben verloren. Dieses Feld steht bis heute sinnbildlich für die Wunden Europas – und der Jerusalemweg verwandelt diesen Erinnerungsort in eine Botschaft des Friedens.

 

Von dort geht es weiter nach Pristina (Prishtina) und schließlich südwärts nach Skopje (Scupi), wo der Weg das Tal des Vardarflusses (Axios) erreicht. In der mazedonischen Hauptstadt führt der Jerusalemweg direkt durch die monumentale Pforte Mazedonier und weiter zum Geburtshaus von Mutter Teresa, jener großen Friedensnobelpreisträgerin, die von hier aus ihren weltweiten Einsatz für die Ärmsten begann. Damit verbindet der Jerusalemweg die antiken Linien nicht nur mit der spirituellen Tradition des Mittelalters und den Symbolen der Neuzeit, sondern auch mit einer weltweit verehrten Persönlichkeit des Friedens und der Nächstenliebe.

 

Nach Skopje gelangt der Jerusalemweg nach Stobi. Diese antike Stadt war einst ein bedeutender Knotenpunkt – geradezu ein Tor zur Ägäis. Über die Achse Skopje – Stobi – Thessaloniki verlief die römische Hauptverbindung, welche den Donauraum mit der Ägäis verknüpfte. Stobi war nicht nur ein Verkehrszentrum, sondern auch ein christlicher Bischofssitz. Die Trasse am Vardar-Fluss (Axios) – die sogenannte Via Axia – ist durch römische Meilensteine und die Tabula Peutingeriana eindeutig belegt. Einzigartig ist auch die archäologisch belegte Synagoge von Stobi aus dem 2.–3. Jahrhundert n. Chr. – die älteste bekannte Synagoge Nordmazedoniens, später von einer Basilika überbaut. Hier begegnen sich Judentum, Christentum und römisches Erbe auf engstem Raum – ein starkes Symbol für die Vielfalt, die der Jerusalemweg heute wieder lebendig macht. Von Stobi führt der Jerusalemweg südwärts nach Thessaloniki – und bindet dort direkt an die Via Egnatia an.

 

Bemerkenswert ist auch, dass der Jerusalemweg auf seinem Verlauf über den Balkan vielfach die gleiche Trasse nimmt wie in jüngster Zeit die sogenannte Flüchtlingsroute – nur in umgekehrter Richtung. Jene Täler und Übergänge, die heute Pilger in Richtung Jerusalem gehen, sind dieselben Wege, auf denen unzählige Flüchtlinge aus Syrien, Irak oder Afghanistan in den letzten Jahren von der Türkei über Griechenland, Nordmazedonien, Serbien und Ungarn bis nach Österreich und weiter nach Zentraleuropa zogen. Damit wird der Jerusalemweg zu einem Weg, der nicht nur Kulturen und Religionen verbindet, sondern auch aktuelle Erfahrungen von Flucht, Leid und Hoffnung widerspiegelt.

 

So setzt der Jerusalemweg heute die großen Linien der Antike fort: von der Donau über das Ibar- und Vardar-Tal bis in die Ägäis. Er verbindet die historische Hauptachse des römischen Reiches mit symbolträchtigen Abschnitten des Mittelalters und der Gegenwart – eine lebendige Verbindung, die schon vor 2.000 Jahren Europa und den Orient miteinander vereinte und die heute als Friedensweg Brücken zwischen Kulturen, Religionen und Völkern schlägt.